Kirchenmusik in Philippus
Kirchenmusik in Philippus

70 Jahre Philippus-Kantorei

Mitte des Jahres 2007 wurden die 3 Gemeinden Brünninghausen, Kirchhörde und Löttringhausen zur Philippus-Gemeinde vereinigt. Bereits Anfang des Jahres war aus den beiden Kirchenchören der Gemeinden Kirchhörde und Löttringhausen ein Chor geworden.

In Kirchhörde gab es schon vor dem zweiten Weltkrieg Bestrebungen, einen Kirchenchor zu gründen. Diese wurden durch den Kriegsbeginn zunichte gemacht. Doch schon ein Jahr nach Kriegsende im Spätsommer des Jahres 1946 konnte die Jugend-Fürsorgerin (Sozialarbeiterin) Magdalene Fromme mit großer Unterstützung durch Pfarrer Hochdahl mit den Proben beginnen. Zunächst bestand der Chor vorwiegend aus Konfirmandinnen. Aber schon bald entwickelte er sich zu einem normalen Kirchenchor, der bis 1965 von Frau Fromme geleitet wurde.

Danach übernahm der Lehrer und Organist der Gemeinde, Herr Bernd Ottilie, die Leitung, bis er diese krankheitsbedingt nach 25 Jahren aufgeben musste. Herr Ottilie konnte den Chor in dieser langen Zeit zu beachtlicher künstlerischer Qualität führen.

Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin gestaltete sich schwierig wie bei vielen anderen Chören auch. Durch die Initiative des Ehepaares Grimm (Frau Grimm gehört dem Chor noch immer an) wurde der Chor in der Zeit ohne Chorleiter mit vielfältigen Aktivitäten zusammengehalten.

Ab September 1992 übernahm Frau Sarah Jung unmittelbar nach dem Abitur die Chorleitung für 9 Monate. Sie wurde durch die ebenfalls noch sehr junge Frau Ulrike Dommer abgelöst. Beide mussten ausbildungs- beziehungsweise berufsbedingt umziehen. Danach übernahm Frau Susanne Lier die Chorleitung für dreieinhalb Jahre, bevor sie eine Stelle in ihrer Heimatgemeinde antrat. Im September 2000 kam Frau Sarah Jung noch einmal für gut 6 Jahre bis Dezember 2006 zurück.

Als die Kirchengemeinde Löttringhausen 1949 ihre Selbstständigkeit erreicht hatte, wurde dort bald auch ein Kirchenchor gegründet. Leider gibt es über den genauen Zeitpunkt und die frühe Entwicklung des Chores keine Aufzeichnungen. Die Chorproben fanden im Saal der Wirtschaft Stachelhaus statt. Bereits vor 1959 leitete Herr Berg, Rektor der Schule auf dem Schnee, den Chor. Nach seinem Tod 1962 übernahm der Organist der Gemeinde Herr Helmut Kohlmann, der Bruder von Pfarrer Kohlmann, ab 1963 die Chorleitung. Nach seiner Erkrankung betreute Doris Köster (noch heute Chormitglied) einige Zeit den Chor, bevor eine junge Dame, Frau Sophia Wildner, Chorleiterin wurde.

Im Jahre 2000 übernahm Herr Benjamin Dorok, der an der TH Dortmund studierte, das Amt des Organisten und Chorleiters in der Gemeinde Löttringhausen, das er mit großem Engagement versah. Als er zum Studium der Kirchenmusik an die Robert-Schumann-Hochschule nach Düsseldorf wechselte, brachte er die vielfältigen Erfahrungen, die er dort sammeln konnte, in seine musikalische Arbeit in der Gemeinde ein.

Im Januar 2006 übernahm Herr Dorok zusätzlich auch die Leitung des Kirchhörder Kirchenchores und führte zum Januar 2007 beide Chöre zusammen. Nach der Gründung der Philippusgemeinde wurde der Chor zur Philippus-Kantorei. Nach seiner erfolgreichen und von Allen hochgeschätzten Arbeit musste Herr Dorok nach Düsseldorf umziehen, wo er eine Stelle als Musiklehrer an einer Schule antrat. Deshalb musste er zu unserem großen Bedauern die Arbeit in der Philippusgemeinde Anfang  2011 aufgeben. Da es wieder einmal sehr schwierig war, einen neuen Chorleiter zu finden, erklärte sich Herr Dorok bereit, den Chor übergangsweise noch bis Juli zu leiten.

Durch einen sehr glücklichen Umstand fanden wir dann mit Herrn Thomas Meyer einen Chorleiter, der in Köln und Arnheim Klavier und Komposition studiert hat und in einer Nachbargemeinde wohnt. Herr Meyer arbeitet insbesondere als freischaffender Keyboarder und Leiter großer Musikshows (Musicals). Er hat also große Erfahrung mit Berufssängern und –chören. Er hatte aber auch schon in seiner Gemeinde vertretungsweise Orgel gespielt und einen Chor geleitet. Für unseren Chor, in dem es zum Beispiel auch Mitglieder gibt, die keine Noten lesen können, ist Herr Meyer eigentlich überqualifiziert. Aber er widmet sich seiner Arbeit mit uns mit großer Freude und sehr engagiert. Er hat das Ziel, die künstlerische Qualität des Chores zu steigern und dabei alle Chormitglieder mitzunehmen. Das ist ihm in den zurückliegenden 5 Jahren bewundernswert gut gelungen. Bisher hat sich noch niemand wirklich überfordert gefühlt. Von dem guten Stand des Chores konnten sich alle überzeugen, die am Sonntag Cantate (24. April 2016) den Gottesdienst in Kirchhörde besucht haben.

Am 23. Oktober wird die Philippus-Kantorei im Kirchsaal in Brünninghausen ein Konzert zu ihrem 70-jährigen Bestehen geben. Kommen Sie hin! Vielleicht bekommen Sie dann Lust mitzusingen. Singen hält jung und gesund! Sie können jederzeit zum Reinschnuppern am Montag um 19.30 Uhr in unsere Probe im Gemeindehaus Kirchhörde kommen. Kein Angst, sie brauchen nicht vorzusingen! Wie wär’s?                                                                            

Manfred Schauerte